Donnerstag, 12 Dezember 2024 16:45

Carolabrücke in Dresden - Komplettabriss und Neubau beschlossen

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Carolabrücke-Dresden Carolabrücke-Dresden pixabay/Foto illustrativ

Die Entscheidung ist gefallen - die im Jahr 1971 errichtete Carolabrücke in Dresden wird vollständig abgerissen und neu gebaut. Fachgutachten und Prüfungen geben Aufschluss über den Zustand des Bauwerks und mögliche Konsequenzen für ähnliche Brücken in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis:

Bedeutung moderner Prüfverfahren

Eine zentrale Erkenntnis des Fachgutachtens unter der Leitung von Steffen Marx ist, dass die Feststellung von Schäden moderner Technologien wie der Schallemissionsprüfung bedarf. Dabei werden Geräuschsensoren an der Außenseite des Bauwerks angebracht, um Veränderungen an Materialien wie Beton oder Stahl im Inneren zu messen.

Die Stadt Dresden investiert etwa 1,7 Millionen Euro, um diese Methode an der Brücke Budapester Straße zu erproben. Doch die Kosten sind hoch, und in Deutschland befinden sich nach Schätzungen mehr als 1000 Brücken ähnlicher Bauart in einem kritischen Zustand. Das stellt Bauämter und Fachleute vor große Herausforderungen.

Alte Dokumentationen als Schlüssel zur Prävention

Steffen Marx hebt hervor, dass alte Dokumentationen zu Brückenbauwerken von zentraler Bedeutung sind, insbesondere hinsichtlich der Verwendung von Spannstahl. Viele dieser Unterlagen fehlen jedoch oder wurden in den letzten Jahrzehnten nicht ausreichend gepflegt.

Diese Vernachlässigung der Infrastruktur hat Folgen, wie Beispiele wie die Rheinbrücke in Leverkusen zeigen, die aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. Der Erhalt bestehender Infrastruktur wurde in Deutschland über 30 Jahre vernachlässigt, was jetzt kostspielige Sanierungen oder Abrisse notwendig macht.

Abriss der Carolabrücke - Herausforderungen und Planungen

Der geplante Abriss der Carolabrücke wird eine komplexe und teure Aufgabe. Da schweres Gerät nicht auf die Brücke gebracht werden kann, müssen Teile des Rückbaus vom Wasser aus erfolgen. Die Stadt steht in Kontakt mit Unternehmen, die auf maritime Abrissarbeiten spezialisiert sind, erklärte Baubürgermeister Stephan Kühn.

Bis Ende Januar sollen erste Maßnahmen abgeschlossen sein, darunter Ausbesserungen an der Fahrrinne und vorbereitende Arbeiten am Zug C. Eine genaue Zeitplanung für den Gesamtabriss wird in den kommenden Wochen erwartet. Trotz der schwierigen Lage zeigt sich die Stadt optimistisch, insbesondere in Bezug auf die Fortführung beliebter Veranstaltungen wie der Filmnächte.

Die Carolabrücke wird ein Symbol für die Herausforderungen im Brückenbau und den dringenden Handlungsbedarf in der deutschen Infrastrukturpolitik. Der geplante Neubau soll nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch als Modell für zukünftige Sanierungen dienen.

Quelle: www.globewings.net/de, tag24.de