Dienstag, 19 November 2024 13:44

Sachsen prüft DDR-Brücken auf Sicherheit

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Brücken - Dresden Brücken - Dresden pixabay / Foto illustrativ

Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden und der Sperrung der Brücke in Bad Schandau hat das Verkehrsministerium von Sachsen umfangreiche Sonderprüfungen für 19 Brücken ähnlichen Typs angekündigt. Ziel dieser Maßnahme ist es, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und die Sicherheit der Infrastruktur zu gewährleisten.

Inhaltsverzeichnis:

Ankündigung umfassender Überprüfung

Martin Dulig, der Verkehrsminister von Sachsen, erklärte, dass die betroffenen Brücken nicht automatisch als einsturzgefährdet gelten. Dennoch erfordern ihre Bauweise und das verwendete Material besondere Aufmerksamkeit. Im Fokus der Untersuchungen stehen neun Bauwerke, darunter:

  • Agra-Brücke sowie die Brücke über die Pleiße bei Markkleeberg
  • Die Brücke der B 101 bei Großenhain
  • Drei Bad Schandauer Brücken
  • Die Brücke der B 156 bei Uhyst
  • Die Brücke der S 127 bei Zentendorf
  • Die Brücke der B 169 bei Döbeln-Nord

Die vertiefenden Prüfungen haben höchste Priorität. Sollten kritische Ergebnisse festgestellt werden, könnten Nutzungseinschränkungen, Instandsetzungen oder Neubauten notwendig werden.

Risiken durch DDR-Spannbeton

Ein zentrales Problem ist der in DDR-Brücken verwendete Hennigsdorfer Spannstahl. Dieser Baustoff gilt heute als besonders anfällig für Spannungsrisskorrosion, was das Risiko für strukturelle Schäden erhöht. Bisherige Prüfmethoden nach DIN-Vorgaben reichen nicht aus, um den Zustand solcher Bauwerke ausreichend zu beurteilen. Verkehrsminister Dulig betonte die Notwendigkeit neuer bundeseinheitlicher Prüfverfahren, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Expertenrat und neue Standards

Um die Sicherheit der Straßeninfrastruktur zu gewährleisten, plant das Verkehrsministerium die Einberufung eines Expertenrats. Dieser soll nicht nur die aktuellen Prüfungen begleiten, sondern auch neue Standards entwickeln. „Die Sicherheit unserer Straßen hat oberste Priorität“, betonte Dulig.

Das Ministerium steht zudem in engem Austausch mit dem Bund, um einheitliche Prüfstandards zu schaffen. Die geplanten Maßnahmen sind ein entscheidender Schritt, um die Sicherheit der Brücken langfristig zu gewährleisten.

Konsequenzen und nächste Schritte

Die angekündigten Untersuchungen könnten weitreichende Folgen für den Verkehr in Sachsen haben. Im Falle kritischer Ergebnisse könnten sofortige Maßnahmen wie Verstärkungen oder sogar Ersatzneubauten angeordnet werden. Das Ministerium hat signalisiert, dass alle notwendigen Schritte zügig umgesetzt werden sollen, um mögliche Risiken für Verkehrsteilnehmer zu minimieren.

Quelle: www.globewings.net/de, tag24.de