Montag, 17 März 2025 18:22

Die Suche nach Weltkriegsbomben unter der Carolabrücke geht weiter

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Carolabrücke Carolabrücke foto: pixabay

Die Stadt Dresden steht vor einer großen Herausforderung. Unter der Carolabrücke auf der Neustädter Seite wurden 79 Verdachtsfälle registriert. Experten durchkämmen das Gebiet sorgfältig, um mögliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu identifizieren. Gleichzeitig stoßen sie auf unerwartete Funde. Die Arbeiten sind aufwendig, doch die Zeit drängt.

Inhaltsverzeichnis:

Gefährliche Funde und Überraschungen unter der Brücke

In den letzten Wochen haben Spezialisten verschiedene Objekte im Schutt entdeckt. Neben potenziellen Bomben wurde eine alte, zerfallene Teekanne gefunden, deren Herkunft unbekannt ist. Doch nicht nur historische Fundstücke bereiten den Arbeitern Schwierigkeiten.

Auf der Altstädter Seite türmt sich ein großer Schutthaufen. Seit Montag wird er nach explosiven Überresten durchsucht. Ein mit Panzerglas geschützter Suchbagger übernimmt die Arbeit, gesteuert von einem Sprengstoffexperten. „Wir hoffen, mit diesem Hügel in etwa zwei Wochen fertig zu sein“, erklärte Holger Kalbe (54), Abteilungsleiter für Brückenbau in Dresden.

Moderne Technik im Einsatz

Nicht jedes Metallstück ist eine Bombe, aber jede Entdeckung wird genau untersucht. Eine lange, verrostete Metallstrebe stellte sich als Überbleibsel der ursprünglichen Carolabrücke von 1895 heraus. „Mit unseren Detektoren können wir nicht sofort feststellen, ob es sich nur um Altmetall oder eine Bombe handelt“, so Kalbe.

Auf der Neustädter Seite konnte die Kampfmittelsondierung bereits abgeschlossen werden. Doch im Flussbett geht die Arbeit weiter. Zwei Bagger begannen am Montag mit dem Bohren von Löchern im Flussgrund. Dort werden magnetische Sonden eingelassen, die auf verdächtige Gegenstände reagieren.

Der Zeitdruck wächst – Arbeiten müssen bis Juni abgeschlossen sein

Neun Arbeiter von zwei Spezialfirmen sind mit der Suche betraut. Sie nutzen das Hilfsschiff „Domarin“, um Bomben unter den Brückenzügen A und B zu identifizieren.

Die Zeit läuft ab. Bis Juni sollen für den Abriss mehrere Stützkonstruktionen auf Pontons unter die Brückenreste geschoben werden. Dann muss die Kampfmittelräumung abgeschlossen sein. „Derzeit laufen im Rathaus viele Planungsleistungen. Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor“, erklärte Kalbe. Der Wasserstand der Elbe könnte den Fortschritt beeinflussen, aber der Schiffsverkehr bleibt mit Genehmigung weiterhin möglich.

Wie lange die Sucharbeiten auf der Altstädter Seite und im Fluss noch andauern, ist ungewiss. Fest steht: Bis zur vollständigen Räumung bleibt das Gebiet eine Baustelle voller Risiken und Überraschungen.

Quelle: TAG24, www.sn2world.com/de