Donnerstag, 21 März 2024 16:54

Neue Erkenntnisse aus dem Uniklinikum Dresden

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Covid - Sepsis Covid - Sepsis fot: pixabay

Das Universitätsklinikum Dresden hat in einer jüngsten Beobachtungsstudie alarmierende Daten zur Sterblichkeit bei Covid - 19 - Patienten, die zusätzlich an einer Sepsis erkrankt sind, veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen eine deutlich höhere Sterberate im Vergleich zu Sepsis - Fällen ohne Covid-19. Sepsis, im Volksmund oft als Blutvergiftung bekannt, stellt eine ernste gesundheitliche Bedrohung dar, die bei zu später Erkennung häufig tödlich endet.

Heftige Immunreaktion bei Covid - Sepsis

Covid - 19 - Patienten, die eine Sepsis entwickeln, stehen vor einem erheblich höheren Sterberisiko. Laut der Studie des Dresdner Uniklinikums überlebte ein Drittel dieser Patientengruppe die Krankheit nicht - ein alarmierender Vergleich zu den etwa 23 Prozent Sterblichkeit bei Sepsis-Fällen ohne Covid - 19. Die Studie unter der Leitung von Professorin Thea Koch, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, beobachtete 600 Patientinnen und Patienten, von denen 122 schwer an Covid mit begleitender Sepsis erkrankt waren.

Bedeutung der Impfung und Herausforderungen bei der Früherkennung

Professor Michael Albrecht, der Medizinische Vorstand am Uniklinikum Dresden, betonte die Wichtigkeit der Impfung als Schutz vor schweren Infektionen, die zu einer Sepsis führen können. Die Daten unterstreichen erneut die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit über die Bedeutung der Impfung aufzuklären. Gleichzeitig wird auf die Herausforderungen bei der Früherkennung von Sepsis hingewiesen. Die Symptome sind oft nicht eindeutig, was eine schnelle Diagnose und Behandlung erschwert.

Unwissenheit und Notwendigkeit der Sensibilisierung

Die Studie wirft auch ein Licht auf die breite Unwissenheit über Sepsis, teilweise sogar unter medizinischem Personal. Konrad Reinhardt, der Vorsitzende der Deutschen Sepsis-Stiftung, betont die Bedeutung einer besseren Früherkennung und angepassten Behandlung, um den tödlichen Verlauf der Krankheit zu verhindern. Professorin Koch plädiert für eine stärkere Sensibilisierung für das Krankheitsbild Sepsis und eine schnellere Berücksichtigung der Symptome sowohl bei Ärztinnen und Ärzten als auch bei den Betroffenen selbst.

Zusammenarbeit und Rehabilitation

Die positive Rolle einer frühzeitigen Behandlung und der Rehabilitation nach einer Sepsis wird ebenfalls hervorgehoben. Das Uniklinikum Dresden arbeitet seit fünf Jahren mit der Rehaklinik in Kreischa zusammen, um die Überlebensrate und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Diese Zusammenarbeit hat sich als fruchtbar erwiesen, da sie wichtige Erkenntnisse für die Behandlung und Nachsorge von Sepsis - Patienten liefert. Die Ergebnisse der Studie des Uniklinikums Dresden unterstreichen die Schwere und die komplexen Herausforderungen, die Covid - 19 in Kombination mit einer Sepsis darstellt. Sie betonen die Notwendigkeit der Impfung, der schnellen Erkennung von Sepsis und einer ganzheitlichen Behandlung und Nachsorge.

Quelle: mdr.de