Samstag, 10 Mai 2025 10:25

Nachtzüge sind wieder im Trend – Wird Europa sich erneut in Schlafwagen verlieben?

Artikel bewerten
(1 Stimme)
baureihe650.de baureihe650.de pixabay

Während immer mehr Reisende nach nachhaltigen und komfortablen Alternativen zum Flugzeug suchen, erleben Nachtzüge in Europa ein bemerkenswertes Comeback. Jahrzehntelang galt das Reisen im Schlafwagen als veraltet – heute feiern sie ein spektakuläres Comeback. Neue Anbieter, moderne Waggons und attraktive Routen lassen Europa den Reiz des Schlafens auf Schienen wiederentdecken.

Die Rückkehr der Nachtzüge auf die europäische Landkarte

Noch vor wenigen Jahren schien das Ende der Nachtzüge besiegelt. Bahnunternehmen wie die Deutsche Bahn stellten Verbindungen ein, verwiesen auf unrentable Strecken und veraltetes Rollmaterial. Doch mit wachsendem Umweltbewusstsein, steigenden Flugpreisen und wachsender Flugscham ändert sich das Bild. Immer mehr Länder investieren wieder in Nachtverbindungen – und das Vertrauen der Fahrgäste in die Schlafwagen wächst.

Neue Anbieter und neue Strecken

Der Vorreiter dieses Nachtzug-Revivals ist die österreichische ÖBB mit ihrem Angebot Nightjet, das regelmäßig ausgebaut wird. Heute verkehren Züge über Nacht von Wien, Innsbruck und München nach Amsterdam, Rom, Mailand, Brüssel, Hamburg und Berlin. Für 2025 sind weitere Highlights geplant – etwa Paris–Berlin oder die Wiederaufnahme der Verbindung Prag–Zürich. Auch in Frankreich kehrt das Nachtzugnetz zurück: Die SNCF betreibt wieder Züge von Paris nach Nizza, Lourdes und Briançon.

Parallel dazu wächst das Informationsangebot für Eisenbahnbegeisterte und Reisende. Die Seite https://baureihe650.de/ bietet aktuelle Infos über neue Verbindungen, technische Entwicklungen und praktische Reisetipps rund ums Nachtzugfahren.

Schlafkomfort mit Stil

Die modernen Nachtzüge von heute haben mit den alten, klapprigen Waggons vergangener Jahrzehnte kaum noch etwas gemeinsam. Viele Anbieter investieren massiv in neue oder modernisierte Schlaf- und Liegewagen mit Klimaanlage, WLAN, USB-Steckdosen und privaten Sanitärbereichen. ÖBB stellt aktuell eine neue Generation von Nightjet-Zügen vor, die mit mehr Privatsphäre und Familienfreundlichkeit überzeugen sollen.

Die Preise variieren je nach Komfort und Strecke: Liegewagenplätze sind oft ab 29 Euro zu haben, private Schlafabteile beginnen bei rund 60 Euro. In der Hauptsaison empfiehlt sich frühzeitiges Buchen – viele Verbindungen sind Tage im Voraus ausverkauft.

Wer noch auf Nachtzüge setzt

Neben ÖBB und SNCF engagieren sich auch neue Anbieter für das Comeback der Nachtzüge. Das niederländisch-belgische Startup European Sleeper hat 2023 eine Verbindung von Brüssel nach Berlin gestartet, die bis 2025 bis nach Prag und Venedig verlängert werden soll. Die französische Firma Midnight Trains plant komfortable Nachtfahrten von Paris nach Madrid, Mailand und Kopenhagen.

Eine aktuelle Übersicht über Routen, Angebote und Erfahrungen findest du auf https://baureihe650.de/reisen– dort gibt es regelmäßig Updates, Fahrpläne und Bewertungen von Nachtzugverbindungen in ganz Europa.

Zukunft mit Potenzial

Das Comeback der Nachtzüge ist greifbar – aber damit der Trend Bestand hat, braucht es weiterhin Investitionen: in neue Waggons, bessere internationale Fahrpläne und ausgebautes Schienennetz. Die Nachfrage wächst, insbesondere bei jüngeren Reisenden und umweltbewussten Vielfahrern. Regierungen in Österreich, Frankreich und Skandinavien fördern neue Konzepte und wagen Ausschreibungen für moderne Schlafwagen.

Fazit: Europa entdeckt den Nachtzug neu. Zwischen Prag und Paris, Berlin und Rom oder Amsterdam und Venedig entstehen Alternativen zum Flugzeug, die nicht nur nachhaltig, sondern auch stilvoll und entspannt sind. Wer sich einmal vom Rhythmus der Schienen in den Schlaf wiegen lässt, wird verstehen, warum Schlafwagen wieder geliebt werden.