Inhaltsverzeichnis:
- Zusammenstoß zwischen Siegfried Däbritz und Tigo Stolzenberger
- Zeugenaussagen und Reaktion der Richterin
- Urteil und rechtliche Folgen für Däbritz
- Politischer Kontext der Auseinandersetzung
Zusammenstoß zwischen Siegfried Däbritz und Tigo Stolzenberger
Während der Abschlusskundgebung kam es zu einer Begegnung zwischen Gegendemonstranten und Pegida-Teilnehmern. Die Gegendemo hatte sich spontan auf dem leeren Platz formiert, nachdem die Bühne und Fläche zunächst ungenutzt erschienen. Stolzenberger schilderte, dass sie vor Ort eine spontane Versammlung angemeldet hätten.
Däbritz war als Ordner für Pegida im Einsatz. Laut seiner Aussage habe er „mehrere Vermummte“ gesehen. Ziel sei gewesen, das Vermummungsverbot durchzusetzen. Er habe Stolzenberger den Schal vom Gesicht ziehen wollen, dabei aber „mit der halboffenen Faust ins Gesicht geschlagen“. Däbritz betonte vor Gericht, dass er sich an keinen Schlag erinnern könne und sich seit 25 Jahren ohne Anklage im Sicherheitsdienst befinde.
Zeugenaussagen und Reaktion der Richterin
Zeugen bestätigten Griffe in Richtung des Gesichts von Stolzenberger. Die Richterin äußerte deutlich: „Ich gehe davon aus, dass Sie ihn im Gesicht getroffen haben.“ Gleichzeitig fügte sie hinzu, dass kein Vorsatz vorliege, Däbritz jedoch die Verletzung billigend in Kauf genommen habe.
Stolzenberger erklärte, dass er einen Schlauchschal bis zur Lippe getragen habe. Däbritz habe mehrfach versucht, diesen herunterzuziehen. Dabei sei er mit der Faust im Gesicht getroffen worden. Die Schmerzen hielten vier Tage an.
Urteil und rechtliche Folgen für Däbritz
Das Amtsgericht verhängte eine Strafe von 30 Tagessätzen zu je 40 Euro gegen Däbritz. Die Richterin betonte, dass es sich nicht um einen vorsätzlichen Angriff gehandelt habe, jedoch eine Verletzung eindeutig vorliege.
- Die Strafe: 1.200 Euro
- Tatbestand: Körperverletzung
- Beteiligte: Siegfried Däbritz (Pegida), Tigo Stolzenberger (Piratenpartei)
- Ort: Schlossplatz, Dresden
- Datum: 18. Dezember 2023
Däbritz gestand, Stolzenberger als „Vogel“ bezeichnet zu haben. Er sieht sich durch sein politisches Engagement beruflich stark eingeschränkt.
Politischer Kontext der Auseinandersetzung
Die Veranstaltung auf dem Schlossplatz war eine der wenigen Pegida-Versammlungen im Jahr 2023. Mit Jörg Urban stand ein führender Kopf der rechtsextremen Szene auf der Bühne. Die Proteste gegen die Veranstaltung, darunter auch die Aktion von Stolzenberger, zeigen die anhaltenden Spannungen zwischen rechten und linken Gruppen in Sachsen.
Der Vorfall unterstreicht die Eskalationsgefahr bei politischen Kundgebungen. Auch wenn die körperliche Auseinandersetzung nicht geplant war, führte sie zu einer strafrechtlichen Konsequenz.
Quelle: TAG24, www.24edu.info/de