Inhaltsverzeichnis:
- Benno Kretschmer-Stöhr bringt KI in den Unterricht
- Training für präzises Fragenstellen
- Unterschiede zwischen Altersgruppen
- Ein gemeinsamer Lernprozess
Benno Kretschmer-Stöhr bringt KI in den Unterricht
Vor rund drei Jahren bemerkte der Lehrer, dass viele seiner Schüler KI bereits zu Hause für Aufgaben nutzten. Einige besaßen Premium-Zugänge, andere mussten sich Geräte teilen. Um gleiche Bedingungen für alle zu schaffen, integrierte Kretschmer-Stöhr KI offiziell in den Unterricht. Er kontrolliert die Arbeitsphasen und achtet darauf, dass die Technologie nicht zum Ersatz, sondern zur Ergänzung menschlichen Denkens wird.
Die Nutzung erfolgt gezielt. Schüler formulieren Argumente zu gesellschaftlichen Themen, etwa beim Bürgergeld, und vergleichen diese anschließend mit KI-generierten Vorschlägen. So erkennen sie, wo ihre eigenen Ideen mit denen der Maschine übereinstimmen oder voneinander abweichen. Dieses Vorgehen hilft ihnen, Denkprozesse zu reflektieren und neue Perspektiven zu gewinnen.
Mehr zu digitalen Entwicklungen in Sachsen lesen Sie unter Förderung der Chip-Fabrik in Dresden.
Training für präzises Fragenstellen
Für den Pädagogen ist entscheidend, dass Schüler lernen, gezielte Anweisungen an die KI zu formulieren. Nur wer weiß, welche Informationen er benötigt, kann brauchbare Antworten erhalten. Kretschmer-Stöhr beschreibt das Prinzip als „eine Art Jeopardy“ – wer gute Fragen stellt, bekommt nützliche Ergebnisse. Das trainiert analytisches Denken und stärkt das Verständnis komplexer Zusammenhänge.
Er betont, dass Hintergrundwissen notwendig bleibt, um Antworten zu bewerten. Fehler oder Lücken in KI-Ausgaben können so erkannt werden. Diese Haltung verdeutlicht, dass digitale Werkzeuge menschliche Urteilskraft nicht ersetzen, sondern unterstützen sollen.
Einen ähnlichen Bildungsansatz verfolgt auch die Jugendkunstschule in Dresden, die auf kreative Selbstständigkeit setzt.
Unterschiede zwischen Altersgruppen
Bei jüngeren Schülern steht der spielerische Zugang im Vordergrund. Sie versetzen sich mit Hilfe der KI in historische Personen oder biblische Figuren hinein. In der Oberstufe dient KI dagegen als Werkzeug zur Verbesserung wissenschaftlicher Arbeiten. Dort nutzen die Lernenden Programme wie Fobizz oder Perplexity, um Quellen zu prüfen und Informationen zu analysieren.
Kretschmer-Stöhr nutzt verschiedene Anwendungen, darunter die vom Land Sachsen bereitgestellte Bildungsplattform. Diese erlaubt eine nachvollziehbare Quellenangabe und unterstützt die Schüler beim strukturierten Arbeiten.
Ein gemeinsamer Lernprozess
Auch für den Lehrer selbst bleibt der Umgang mit KI ein dynamischer Lernprozess. „Jede Woche kommt im KI-Bereich was Neues raus“, sagt der 40-Jährige. Die schnelle Entwicklung erfordert Anpassungsfähigkeit und kontinuierliches Lernen. Oft kennen Schüler bereits neue Tools, bevor sie in den Unterricht integriert werden.
Dieser offene Austausch zwischen Lehrer und Klasse macht das Lernen zu einem gemeinsamen Entdeckungsprozess. Dresden zeigt damit, wie sich moderne Technologien sinnvoll in die Bildung einbinden lassen. Mehr zu innovativen Projekten in der Stadt erfahren Sie hier.
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Quelle: MDR, www.milekcorp.com/de