Montag, 09 Juni 2025 15:11

Dynamo Dresden verlässt die 3. Liga

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Dynamo Dresden Dynamo Dresden Foto: pixabay

Mit dem Aufstieg von Dynamo Dresden verliert die 3. Liga ihren größten Zuschauermagneten. Der Traditionsverein aus Sachsen kehrt nach drei Jahren zurück in die 2. Bundesliga. Was für Dresden ein sportlicher Triumph ist, bedeutet für die Drittligisten einen herben Verlust – sowohl atmosphärisch als auch finanziell. Im vergangenen Jahr war Dresden mit Abstand die Nummer eins im Zuschauer-Ranking.

Inhaltsverzeichnis:

Insgesamt über vier Millionen Zuschauer in der Liga

Der Deutsche Fußball-Bund meldete 2024 erstmals über vier Millionen Zuschauer in einer Saison der 3. Liga. Ein Rekordwert seit Gründung der Liga vor 17 Jahren. Der Schnitt lag bei 11.472 Besuchern pro Spiel – ebenfalls Bestwert. Dynamo Dresden war der Hauptgrund für diesen Erfolg. Der Gästebereich war bei jedem Auswärtsspiel restlos gefüllt. Auch Arminia Bielefeld, Mitaufsteiger in die 2. Liga, zog viele Fans an.

Die Zahlen belegen es eindeutig: Deutschland steht weltweit an der Spitze, wenn es um Zuschauerzahlen in dritten Ligen geht. Doch ohne Dresden und Bielefeld droht ein Rückgang. Die Nachrücker können die Lücke kaum füllen.

Ulm und Regensburg bringen weniger Fans

Die sportlichen Absteiger Ulm und Regensburg erreichen bei weitem nicht das Zuschauerpotenzial von Dresden oder Bielefeld. Bei Auswärtsspielen bringen sie nur wenige hundert Anhänger mit. Besonders hart trifft das die Heimvereine, die auf Einnahmen aus Gästetickets angewiesen sind. Ein ausverkaufter Block wie gegen Dresden bedeutet bis zu 30.000 Euro Mehreinnahmen – ein klarer wirtschaftlicher Faktor.

Auch Aue spürt die Auswirkungen. Sportchef Matthias Heidrich bestätigt: „Gegen Dresden war immer Stimmung, das Stadion voll.“ Spiele gegen zweite Mannschaften von Dortmund, Hannover oder Stuttgart brachten im Vorjahr kaum Fans mit – jetzt wird es kaum besser.

Nur Duisburg bleibt attraktiv

Von den vier Aufsteigern bringt nur der MSV Duisburg eine größere Fanbasis mit. Die anderen Neulinge – Hoffenheim II, Schweinfurt und Havelse – sorgen nicht für volle Ränge. Besonders Hoffenheim II wird kaum Fans mobilisieren, da es sich um eine Zweitvertretung handelt.

Havelse ist ein Ortsteil von Garbsen bei Hannover – und dort ist die Fanbasis überschaubar. Schweinfurt bringt regionale Anhänger, aber keine große Zahl an Auswärtsreisenden. Die Hoffnung liegt daher auf der Ansetzung der Spiele.

Anstoßzeiten entscheiden über Zuschauerzahlen

Aues Verantwortliche setzen auf eigene Fans – aber das hängt stark von Spielterminen ab. Früh im Saisonverlauf, bei gutem Wetter, könnten dennoch mehr Besucher kommen. Im Dezember oder bei ungünstigen Anstoßzeiten bleibt das Stadion leerer. Das hat direkte finanzielle Folgen.

Ohne Vereine wie Dynamo Dresden wird es für viele Clubs in der 3. Liga wirtschaftlich schwieriger. Ob das Zuschauerinteresse langfristig stabil bleibt, hängt stark von den neuen Mannschaften und ihrer Anziehungskraft ab.

Quelle: TAG24, www.milekcorp.com/de/